Der in Hamburg geborene Tenor Florian Sievers sammelte erste sängerische Erfahrungen bei den Chorknaben Uetersen. Nach einem Schulmusikstudium studierte er Gesang bei Berthold Schmid an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, wo er 2021 sein Meisterschülerstudium mit Auszeichnung abschloss und heute als freischaffender Sänger lebt.
Die Etablierung als Solist bereits in jungen Jahren entwickelte sich schnell zu einer internationalen Konzerttätigkeit, die ihn heute regelmäßig in bedeutende Musikzentren führt, darunter Berliner Philharmonie, Elbphilharmonie Hamburg, Laeiszhalle Hamburg, Dresdner Philharmonie, Musikfest Bremen, Musikfest Stuttgart, Händel-Festspiele Halle, MDR Musiksommer, Bachfeste Leipzig, Ansbach, Arnstadt, Eisenach, Arques-la-Bataille, Schaffhausen, Gewandhaus Leipzig, Festival Oude Muziek Utrecht, DeSingel Antwerpen, Bozar Brüssel, Concertgebouw Brügge, Concertgebouw Amsterdam, Auditorio Nacional de Música Madrid, Teatro Real Madrid, Palau de la Música Catalana Barcelona, Teatro de la Maestranza Sevilla, Grand Auditorium de la Maison de Radio France Paris, um nur einige zu nennen. Höhepunkte der Saison 2022/2023 waren sein USA-Debüt mit Werken von Händel und Bach beim Boston Early Music Festival, Mozarts „c-Moll-Messe“ mit dem B’Rock Orchestra in Den Haag, Brüssel und Antwerpen und Beethovens 9. Symphonie in Sønderborg, Dänemark.
2023/2024 standen unter anderem eine Europatournee, die ihn auch in die Wigmore Hall in London führte, mit J. S. Bachs „Weihnachtsoratorium“ und dem Ensemble Vox Luminis unter Lionel Meunier, der Evangelist in Bachs „Johannespassion” mit dem RIAS-Kammerchor und der Akademie für Alte Musik (AKAMUS) unter Justin Doyle in Berlin und Paris, ebenfalls die „Johannespassion“ mit dem hr Sinfonieorchester unter Alain Altinoglu in der Alten Oper Frankfurt, ein Gastengagement als Tenorsolist in John Neumeiers Ballett DONA NOBIS PACEM basierend auf Bachs „Hoher Messe in h-Moll“ an der Staatsoper Hamburg sowie Konzerte beim Rheingau Musik Festival mit dem Windsbacher Knabenchor und auch wieder mit dem RIAS-Kammerchor und AKAMUS auf seiner Agenda. Engagements in 2024/2025 beinhalten eine CD-Aufnahme von F. Hillers „Saul“ mit der Kölner Akademie, Bach-Kantaten mit dem Wroclaw Baroque Orchestra unter Jaroslaw Thiel, das Mozart-Requiem unter Frieder Bernius, die Kantate BWV 112 (Konzert und CD-/Video-Produktion) mit der Bachstiftung St. Gallen unter Rudolf Lutz sowie Bachs Matthäuspassion mit dem Thomanerchor und dem Gewandhausorchester Leipzig. Ein Highlight ist die Europatournee mit Werken von Bach und Charpentier mit dem Monteverdi Choir & Orchestras London, die den Tenorsolisten u. a. an renommierte Orte wie Mailänder Scala, Elbphilharmonie Hamburg und St. Martin-in-the-Fields London führen wird.
Florian Sievers musiziert mit Dirigenten wie Jordi Savall, Frieder Bernius, Lionel Meunier, Wolfgang Katschner, Rudolf Lutz (Bachstiftung St. Gallen) sowie mit Klangkörpern wie Gewandhausorchester Leipzig, Dresdner Philharmoniker, Sønderjyllands Symfonieorkester, B’Rock Orchestra, Lautten Compagney, Freiburger Barockorchester, Nederlandse Bachvereniging, Concerto Köln oder Hamburger Symphoniker.
Opernproduktionen haben einen hohen Stellenwert in seiner Arbeit. In der 2022 uraufgeführten Oper J. S. BACH – THE APOCALYPSE (Produktion: Opera2Day mit De Nederlandse Bachvereniging) sang er auch 2024 die Hauptrolle des Jan van Leyden in über 20 Vorstellungen in den Niederlanden und Deutschland, u. a. im Königlichen Theater Den Haag, im Königlichen Theater Carré in Amsterdam und beim Bachfest Leipzig. Bereits während des Studiums war er 2019–2021 als Residenzgast an der Oper Chemnitz engagiert, wo er u. a. in Mozarts ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL als Pedrillo zu erleben war.
Als gefragter Liedsänger ist er regelmäßig mit innovativen Programmen zu hören, so u. a. mit Ragna Schirmer im Kleinen Saal der Elbphilharmonie Hamburg (2019). 2021 initiierte er das experimentelle Projekt Schubertlied.Salon, bei dem er u. a. Franz Schuberts berühmten „Erlkönig“ für zwei E-Gitarren und Gesang arrangierte.
Zahlreiche CD-, Video- und Rundfunkaufnahmen mit Werken des Barock über klassisch- romantische Stücke bis hin zu zeitgenössischer Oper zeugen von Stilkenntnis und großer Repertoirevielfalt des Sängers. Zwei Aufnahmen mit dem Ensemble Ælbgut wurden mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik („Leipzig 1723“) und dem Opus Klassik („Johannespassion 1725“) ausgezeichnet. 2024 erscheinen unter seiner Mitwirkung u. a. Aufnahmen rekonstruierter Bachkantaten (Holger Speck/Carus), Louis Spohrs wiederentdecktes Oratorium Die letzten Stunden unseres Heilands (Frieder Bernius/Carus) und die Weihnachtshistorie von Heinrich Schütz (Lionel Meunier/Ricercar).