Der ungarisch-deutsche, jüdische Komponist Paul (Pál) Abraham war der Star im Berliner Kulturbetrieb um 1930. Seine modernen, virtuosen Jazzoperetten füllten riesige Konzertsäle in europäischen Metropolen. Nur knapp entkam er der nationalsozialistischen Verfolgung. Erst seit etwa zehn Jahren wird Abrahams Musik in ihrer überbordenden Lebendigkeit und Originalität wieder aufgeführt und zunehmend wissenschaftlich erarbeitet.
Der Konzertabend ist Ergebnis und Höhepunkt eines Projektseminars der Europa-Universität Flensburg in Kooperation mit dem Schleswig-Holsteinischen Landestheater. Unter Leitung der Gesangsdozentin Talya Lieberman präsentieren Studierende der Abteilung Musik ein Potpourri aus den berühmtesten Operetten Abrahams, das einen Eindruck seiner musikalischen Vielfalt vermittelt. Begleitet wird das Programm durch einen Vortrag und eine Broschüre mit Informationen zu den Werken und ihren Hintergründen, erarbeitet unter Leitung von Karsten Mackensen durch Teilnehmer*innen des Projektseminars.