Irgendwo an der rauen Ostküste Englands, ein kleines Dorf: Der Fischer Peter Grimes wird beschuldigt, seinen Lehrling umgebracht zu haben. Nur aus Mangel an Beweisen wird er freigesprochen – ein Grund mehr für die Dorfbewohner, ihn misstrauisch zu meiden. Einzig die Lehrerin Ellen Orford, die ihn liebt und heiraten möchte, hält zu ihm. Als auch sein zweiter Lehrling ums Leben kommt, manifestiert sich der Verdacht, Grimes könnte doch ein Mörder sein, aufs Neue. Grimes verfällt dem Wahnsinn und nimmt sich das Leben.
Benjamin Brittens erste, 1945 uraufgeführte Oper gehört zu den erfolgreichsten Musiktheaterwerken des 20. Jahrhunderts. Sie offenbart eine Welt zwischenmenschlicher Verstrickungen und Tragödien, führt in die Enge einer bornierten Dorfgemeinschaft, die sich gegen einen Sonderling stellt, der doch so gerne einer von ihnen sein würde. PETER GRIMES ist eine Hommage an die englische Nordseeküste, die Heimat Brittens, und insbesondere die atmosphärisch dichten Zwischenspiele des Orchesters zeichnen die Naturgewalt des Meeres ebenso eindringlich nach wie die Gefühlswelt eines innerlich zerrissenen Außenseiters.