„Er hat viel zu sagen: Mal ist er ein subtiler Poet, mal ein leidenschaftlicher Redner, mal stellt er Fragen, mal plaudert er charmant.“ (Westdeutsche Zeitung)
„Am Klavier saß ein Poet. Ein intelligent geschliffener Romantiker, der auch Scherze aus dem Ärmel zaubern kann.“ (RheinPfalz)
Einmal als sturer Bolschewik beschrieben, einmal als Poet, arbeitet Arash Rokni seit seiner Kindheit daran, die Tasten zum Klingen zu bringen und abstrakte schwarze Punkte auf Papier zu lesen.
Geboren in Teheran, Iran, kam er durch die Versuche seiner Mutter, das traditionelle iranische Instrument „Setar“ zu erlernen, sowie durch das Interesse seines Vaters an westlicher klassischer Musik erstmals mit Musik in Berührung.
Nach zahlreichen imaginären Karrieren als Dirigent (ersetzte Karajan vor dem CD-Player), Filmkomponist (schrieb Bühnenmusik für die glorreichen Schultheaterproduktionen!) und Poet (eine Folge der frühen Entdeckung von Kaffee) widmete er sich schließlich dem Klavierspiel. Bei dieser Entscheidung war seine Lehrerin Tamara Dolidze eine große Inspiration.
Gefördert in Armenien von Giorgi Raphaelowitch Avanesov und Ashot Ghazarian, begann er sein Studium bei Markus Tomas an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und setzte es später bei Claudio Martínez Mehner an der Hochschule für Musik und Tanz Köln fort. Wichtige Mentoren waren zudem Nina Tichman (Klavier) und Anthony Spiri (Kammermusik). Seinen Wissensdurst stillte er durch die Arbeit mit Andreas Staier, Ferenc Rados, Rita Wagner, András Kemenes sowie Robert Levin, Adelina Oprean und Alexander Melnikov.
Als Zweit- und Publikumspreisträger des 21. Bach-Wettbewerbs in Leipzig führte Arash Rokis Weg ihn zu Konzerten in Iran, Armenien, Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Italien, Spanien, Dänemark und Großbritannien. Er trat unter anderem in der Elbphilharmonie Hamburg, dem Gewandhaus zu Leipzig, dem Schumann-Saal Düsseldorf, dem BASF-Ferienhaus und dem NDR-Sendesaal Hannover auf. Seine Auftritte wurden von WDR, MDR, NDR, Radio France, BBC 3, Radio Catalunya und weiteren Sendern ausgestrahlt. Besonders begeistert ist Arash Rokni von der Programmgestaltung mit weniger bekanntem Repertoire, insbesondere aus der Barockzeit und der russischen Avantgarde.
Mit großer Freude teilt er die Bühne mit Kollegen und ist als leidenschaftlicher Kammermusiker aktiv. Seine kammermusikalischen Erfahrungen führten ihn zu Auftritten mit Musikern wie Miklós Perényi, Bernarda Fink, Antje Weithaas, Péter Nagy, Jonathan Brown und Erika Wise. Zudem ist er Mitglied des kürzlich gegründeten „Trio Saye“ mit Oliver Herbert und Abigél Králik sowie des M.A.D. Ensemble Basel.
Alte Tasteninstrumente (noch älter als das „moderne Klavier“!) und die Tradition des Basso Continuo sind eine wichtige Inspirationsquelle für Arash Rokni. In diesem Bereich wurde er von Gerald Hambitzer, Michael Borgstede und Weronika Konstancja Stałowska geprägt.
Zusammen mit der Pianistin und Freundin Julia Polinskaja gründete er das Konzept „Duo Noema“, eine Online-Plattform für interdisziplinäre Musikprojekte mit Literatur, Kino, Malerei usw. sowie ein Klavierduo.
Als leidenschaftlicher Kino- und Literaturliebhaber schöpft Arash Rokni Inspiration aus unterschiedlichsten Interessen. Er versucht sich im Schreiben von Kurzgeschichten und hat kürzlich seinen ersten Kurzfilm realisiert.
Arash Rokni teilt seine Neugier gerne mit jungen Musikern und nutzt seine Position als Klavierprofessor am Königlichen Konservatorium von Antwerpen als Plattform für diesen Zweck.
In der aktuellen Spielzeit ist er erstmals mit dem Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchester zu erleben.