(ADDRESS UNKNOWN)
Stück von Kressman Taylor
Deutsch von Heidi Zerning
1932 kehrt Martin in ein verändertes Deutschland zurück. Seinem jüdischen Freund Max berichtet er in Briefen von der schlechten wirtschaftlichen Lage und der Unzufriedenheit. Der führt in San Francisco die gemeinsame Kunstgalerie weiter. Besorgt beobachten die Freunde, wie radikale Stimmen immer mehr Gehör finden. Doch mit der Machtergreifung Hitlers wandelt sich Martin in wenigen Monaten vom Skeptiker zum glühenden Anhänger der Nationalsozialisten. Fassungslos sieht Max aus der Ferne zu, wie sein Freund und das Deutschland, das er liebt, ihm immer fremder werden.
Beklemmend erzählt EMPFÄNGER UNBEKANNT, wie eine zerstörerische Ideologie eine Freundschaft zersetzt. In der Besprechung der Romanvorlage von Kressmann Taylor in der New York Times hieß es: „Diese moderne Geschichte ist die Perfektion selbst. Sie ist die stärkste Anklage gegen den Nationalsozialismus, die man sich in der Literatur vorstellen kann.“
Im Anschluss an die Vorstellung am 23. November 2025 laden das Schleswig-Holsteinische Landestheater und das Jüdische Museum Rendsburg zu einem Publikumsgespräch ein. Dabei geht es um Fragen wie: Wie werden Freundschaften, Haltungen und moralische Grenzen in Zeiten gesellschaftlicher Radikalisierung auf die Probe gestellt? Welche Parallelen lassen sich zwischen den 1930er-Jahren und heutigen gesellschaftlichen Spannungen ziehen – und welche Verantwortung tragen wir, Antisemitismus und Ausgrenzung entgegenzutreten? Museumsleiter Jonas Kuhn wird sich mit Schauspieldirektor Martin Apelt, Regisseurin Nina Damaschke und dem Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus des Landes Schleswig-Holstein, Landesbischof i. R. Dr. Gerhard Ulrich, sowie den Anwesenden austauschen.

Dienstag
10.02.2026
Video
Besetzung
Leitung
Termine
19.00–20.00 Uhr
11.00 Uhr
11.00–12.00 Uhr
11.00 Uhr