5. SINFONIEKONZERT

UNVERGLEICHLICHE LIEBLINGSSTÜCKE

Spielzeitraum: 22.03.2022 - 25.03.2022

Antonín Dvořák (1841–1904):
Cellokonzert h-Moll op. 104

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840–1893):
Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36

Für „ein Stück Holz, das oben kreischt und unten brummt“ hat Antonín Dvořák eines der schönsten Cellokonzerte überhaupt komponiert: Es ist als letztes großes Werk seiner Zeit in den USA im Winter 1894/95 in New York entstanden und vereint in sich eine Fülle wunderschöner, kantabler Melodien, in denen immer wieder böhmische Anklänge durchblitzen und seiner Sehnsucht nach der Heimat Ausdruck geben, große dramatische Steigerungen und eine wunderbar farbige Instrumentation. Zudem geben virtuose Sprünge, Läufe und heikle Doppelgriffe sowie schwelgerische Passagen dem Solisten reichlich Gelegenheit, sein Können zu zeigen, und das Publikum von den Qualitäten seines Instrumentes zu überzeugen. Das Werk birgt in sich aber auch eine große Liebeserklärung an Dvořáks Schwägerin und einstige Jugendliebe Josefína Kaunicová, von deren schwerer Herzerkrankung er währen seiner Arbeit an dem Cellokonzert erfuhr. Für sie ließ der Komponist im zweiten Satz voller Melancholie ein Zitat aus ihrem Lieblingslied „Lasst mich allein in meinen Träumen geh’n“ erklingen. Als Josefína dann im Mai starb, änderte Dvořák den Schluss des Finales und fügte die Melodie noch einmal als eine letzte Erinnerung vor der großen Schluss-Steigerung ein.

Pjotr Iljitsch Tschaikowskis 1877 entstandene vierte Sinfonie begründete nicht nur zusammen mit der zeitgleich entstandenen Oper EUGEN ONEGIN Tschaikowskis Weltruhm als Komponist, sondern ist darüber hinaus sein vielleicht persönlichstes Werk. Tschaikowski durchlebte zu der Zeit seine schwerste innere Krise, deren Leid sich als Seelendrama in der Sinfonie offenbart: Seine homosexuelle Neigung war an die Öffentlichkeit geraten, und um seine Stellung zu wahren, sah er nur einen Ausweg: Heiraten. Am 6. Juli 1877 wurde die Ehe mit Antonina Miljukowa geschlossen, die mit Unterbrechungen nicht ganz drei Monate dauern sollte und beinahe in einer Katastrophe endete. Seelische Qualen, Schwermut und Wahnsinn durchziehen seine Briefe dieser Zeit. Dem körperlichen und geistigen Zusammenbruch nahe, floh Tschaikowsky nach St. Petersburg und begab sich anschließend auf eine lange Auslandsreise – zu seiner Frau kehrte er nicht mehr zurück, obgleich die Ehe nie geschieden wurde. Gewidmet hat er die Sinfonie seinem „besten Freund“, dahinter verbarg sich seine Gönnerin Nadeshda von Meck, die Tschaikowski 1876 kennengelernt hatte und die – obwohl sie sich nie begegnet sind – neben seinem Bruder Modest zu der wichtigsten Person in seinem Leben wurde. Eine der ungewöhnlichsten Brieffreundschaften der Musikgeschichte war die Folge, aus der im Verlauf von 14 Jahren mehr als 1200 Briefe hervorgingen. Nadeshda von Meck ließ Tschaikowski eine überaus großzügige jährliche Pension zukommen, die ihn von allen materiellen Sorgen befreite und ihm erlaubte, sich voll und ganz dem Komponieren zu widmen.

Mit dem brasilianischen Cellisten Antonio Meneses konnte ein Solist gewonnen werden, der auf allen großen Konzertpodien der Welt zu Hause ist.

Besetzung

DIRIGENT

Kimbo Ishii

SOLIST

Antonio Meneses*, Violoncello

Schleswig-Holsteinisches Sinfonieorchester

5. SINFONIEKONZERT - Spielstätten

A.P. Møller Skolen (Schleswig)

Deutsches Haus (Flensburg)

Bild des Stadttheaters Rendsburg von außen, ein großes weißes Gebäude mit weißen Säulen, großen Fenstern und einem dunklem Dach, davor eine grüne Rasenfläche mit Blumen

Stadttheater (Rendsburg)

Das NordseeCongressCentrum in Husum von außen

NordseeCongressCentrum (Husum)