Dmitri Schostakowitsch (1906–1975)
Sinfonie Nr. 4 c-Moll op. 43
7. SINFONIEKONZERT
IMPLOSION
Schleswig-Holsteinisches Sinfonieorchester in Zusammenarbeit mit dem Sønderjyllands Symfoniorkester
Zum Konzert in Flensburg bieten wir am Abend um 18.45 Uhr eine Werkeinführung an.
In jeder Spielzeit darf sich das Publikum auf ein großes Gemeinschaftskonzert des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters mit dem Sønderjyllands Symfoniorkester aus Sønderborg freuen.
Dmitri Schostakowitschs 4. Sinfonie ist eines seiner ungewöhnlichsten, modernsten, kühnsten und radikalsten Werke von überwältigender Ausdruckskraft. Schostakowitsch stand persönlich am Abgrund, als er seine 4. Sinfonie komponierte. Nachdem im Januar 1936 der berüchtigte Artikel „Chaos statt Musik“ erschien, der vermutlich direkt auf Josef Stalin zurückging und Schostakowitschs Musik gnadenlos verurteilte, musste der Komponist um sein Leben fürchten und rechnete täglich damit, von Polizei oder Geheimdienst abgeholt zu werden. Unbeirrt arbeitete er dennoch an dem Werk weiter, das deutlich den Einfluss von Gustav Mahler reflektiert und dessen monumentale Orchesterbesetzung sich mit einer kompromisslosen musikalischen Sprache verbindet, die mit schroffen Kontrasten, düsterer Dramatik und grotesken Momenten von Extremen geprägt ist. Stalins repressive Kulturpolitik vermochte Schostakowitsch schließlich so unter Druck zu setzen, dass er die geplante Uraufführung im letzten Moment aus Angst zurückzog. Erst 25 Jahre nach ihrer Vollendung konnte die 4. Sinfonie 1961 erstmals gespielt werden und gilt bis heute als ein Schlüsselwerk der modernen Sinfonik, das den eindringlichen Gestaltungswillen und die unerschütterliche künstlerische Integrität des Komponisten offenbart.
Besetzung
DIRIGENTIN
Schleswig-Holsteinisches Sinfonieorchester; Sønderjyllands Symfoniorkester
Termine
Di 27.05.2519.30 Uhr
Sønderborg (Alsion)
Mi 28.05.2519.30 Uhr
Flensburg (Deutsches Haus)