György Ligeti
Atmosphères
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 9 d-Moll, WAB 109
Opernfans kennen György Ligeti von seiner „Anti-Anti-Oper“ LE GRAND MACABRE. Science-Fiction-Fans aber sind sogar schon mit „Atmosphères“ vertraut: In 2001 – ODYSSE IM WELTRAUM verwendete es Stanley Kubrick 1968 als Filmmusik. Geschrieben hatte es der in Siebenbürgen geborene Komponist mit ungarischen Wurzeln sieben Jahre zuvor. Stets ist er musikalischer Einzelgänger geblieben, fern von Ideologien und Trends. „Atmosphères“ gilt als „Klassiker“ der Avantgardemusik. Ligeti schuf hier ineinanderfließende Klangflächen, deren Tönungen stetig „wandern“, sodass ein kontinuierliches Farbenspiel von kosmischen Klängen entsteht.
Anton Bruckner gehört zweifellos zu den größten Sinfonikern nach Beethoven, unübertroffen war beispielsweise sein Talent, scheinbar unendliche Melodien zu formen. Außerdem führte er diese zentrale Gattung des 19. Jahrhunderts vor Mahler zu ihrem vorletzten imposanten Höhepunkt. Seine letzte Sinfonie schrieb Bruckner 1891-94, uraufgeführt wurde sie etwa zehn Jahre später. Mit der langwierigen Arbeit an diesem tiefernsten Werk hatte er unmittelbar nach Vollendung der achten Sinfonie begonnen – das Ergebnis blieb ein Fragment. Bruckner komponierte in seiner „Unvollendeten“ einerseits eine Art Fazit seines eigenen Sinfonieschaffens, leuchtete in Ansätzen aber auch den Weg in die Musik des 20. Jahrhunderts.