WER
Ljubow Andrejewna Ranjewskaja, weiß zu leben aber nicht zu haushalten; Anja und Warja, ihre Töchter; Leonid Andrejewitsch Gajew, ihr arbeitsscheuer Bruder; Jermolai Alexejewitsch Lopachin, Kaufmann; Pjotr Sergejewitsch Trofiomov, ewiger Student und einige weitere Wegbegleiter*innen der Ranjewskaja
WO
Auf einem russischen Gutshof
WANN
An der Schwelle zu einem neuen Zeitalter
URAUFFÜHRUNG
1904 in Moskau
Die Welt, wie wir sie kannten, zerfällt unaufhaltsam und ihre Bewohner wollen es nicht wahrhaben. Zu schön die Erinnerungen an die gute, alte Zeit. Der Kirschgarten der Gutsbesitzerin Ranjewskaja wird zum Symbol für ebendiese. Ihr Gutshof ist hoch verschuldet, es droht die Zwangsversteigerung. Während die Ranjewskaja sentimentalen Erinnerungen nachhängt, schmiedet die nächste Generation längst handfeste Pläne. Der Kaufmann Lopachin weiß genau, wie an das dringend notwendige Geld zu kommen ist. Der Kirschgarten wird abgeholzt, parzelliert, mit Datschen bebaut und verpachtet. Rationalität und Geschäftstüchtigkeit statt rückwärtsgewandter Larmoyanz.
Eine neue Zeit bricht an und bringt neue Menschen mit sich, die kein Verständnis für das Schwärmen und Schwelgen der Alten haben. Sie halten nichts vom Bewahren, alles Überkommene wird ohne ein Wimpernzucken der neuen Maxime des Höher-Schneller-Weiter geopfert. Es muss schließlich vorwärts gehen! Doch was bleibt dabei auf der Strecke?