Helle Aufregung herrscht in einem beschaulichen Dörfchen am Rhein: Der Kurfürst persönlich kündigt sich zur Jagd an. Seine Bedingungen: Er möchte ein Wildschwein erlegen und eine Jungfrau empfangen. Beides ist in der pfälzischen Dorfgemeinschaft zurzeit Mangelware – hektisch bemüht man sich, den kurfürstlichen Wünschen gerecht zu werden. Für den Vogelhändler Adam, seine Verlobte, die Postbotin Christel, den Wald- und Wildmeister Baron Weps, seinen verschuldeten Neffen Graf Stanislaus und alle anderen bedeutet das: Chaos hoch drei! Unter Zuhilfenahme von Bestechungsgeld einigt man sich darauf, dass es doch auch ein zahmes Hausschwein und eine Witwe tun. Was niemand ahnt: Als der Kurfürst kurzerhand absagt, weil er lieber heimlich dem Pariser Nachtleben frönt, schlüpft Stanislaus in dessen Rolle. Die Kurfürstin mischt sich verkleidet unters Volk und will ihren Gatten in flagranti erwischen. Christel wiederum spricht beim vermeintlichen Kurfürsten vor, um eine Stellung für Adam zu erbitten. Der Vogelhändler aber missversteht Christels wohlmeinende Hilfe. Ein turbulentes Spiel von Verwechslungen, Techtelmechteln und Eifersüchteleien beginnt …
Gespickt mit großen Operettenhits wie „Ich bin die Christel von der Post“, „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ oder „Als geblüht der Kirschenbaum“ gelang es Carl Zeller mit DER VOGELHÄNDLER, sich auf Augenhöhe mit dem berühmten Dreigestirn Franz von Suppé, Carl Millöcker und Johann Strauss zu begeben. Was diese 1891 in Wien uraufgeführte Operette auch heute noch liebens- und hörenswert macht, sind die Natürlichkeit und Frische der Zellerschen Musik, seine volksliedhaften Melodien sowie wirkungsvolle Chorensembles und Finali – Operettensinnlichkeit pur!