Mit drei Jahren beschließt Oskar Matzerath, sein körperliches Wachstum einzustellen. Er verweigert sich damit der Welt der Erwachsenen. Als ewiges Kind beobachtet er mit scharfem Blick sowohl private als auch zeitgeschichtliche Entwicklungen. Er begreift sich selbst als Störfaktor in einer Welt, die dem Wahnsinn anheimzufallen droht, und bringt so ihre Grausamkeiten und Widersprüche zum Vorschein. Dabei helfen ihm seine rot-weiße Blechtrommel und seine ungeheure Stimmkraft, mittels derer er sogar Glas zum Zerspringen bringen kann.
Der Zweite Weltkrieg bedeutet auch für Oskar einen biografischen Einschnitt. Tod und Verhängnis begleiten ihn fortan auf Schritt und Tritt. Aus seiner eigenen Position heraus beschreibt und befeuert er die Welt, in der dieser Zivilisationsbruch möglich wurde.
Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat mit „Die Blechtrommel“ einen der großen Romane der deutschen Nachkriegsliteratur geschrieben. Mit enormer Fabulierlust und scharfer Beobachtungsgabe führt er uns ein wichtiges Stück Zeitgeschichte vor Augen.