Es ist William Shakespeares berühmteste Tragödie: Prinz Hamlet kehrt von seinem Studium in Wittenberg an den dänischen Hof zurück, um am Begräbnis seines Vaters teilzunehmen. Seine Mutter Gertrud hat nach nur wenigen Wochen Claudius geheiratet, den Bruder des verstorbenen Königs, der auch dessen Nachfolge auf dem Thron angetreten hat. Allein in seiner Trauer und entsetzt über die schnelle Wiedervermählung seiner Mutter, begegnet Hamlet dem Geist seines Vaters: Der behauptet, von Claudius vergiftet worden zu sein, und fordert seinen Sohn auf, den Mord zu sühnen. Hamlet schwört Rache – jedoch ohne einen konkreten Plan zu fassen. Um seine Hintergedanken zu verschleiern, gibt er den Wahnsinnigen. Seine Geliebte Ophelia stößt er zurück. Aus Versehen tötet er ihren Vater Polonius. Alles entgleitet ihm. Es ist der Auftakt für den totalen Zusammenbruch der alten Ordnung.
„Sein oder Nichtsein“: Inmitten eines großen politischen Umbruchs situiert, wird die Geschichte des Akteurs, der nicht agiert, zum Zeichen der grundsätzlichsten Probleme des Menschseins. Kaum eine theatrale Figur hat so viele Interpretationen provoziert wie Hamlet und wirft immer noch so viele Fragen auf – nach dem Verhältnis von Denken und Handeln, Wahn und Wirklichkeit, Chaos und System. Das Schleswig-Holsteinische Landestheater macht sich auf, HAMLET neu zu entdecken; denn es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt.