„Die Luft ist voll von Militärmusik.”
Die Republikaner wollen einen bunten Abend, eine „italienische Nacht”, veranstalten und sie lassen sich diese Lustbarkeit von niemandem verderben. Draußen allerdings marschieren die Faschisten und begehen ihren „deutschen Tag”. Um herauszubekommen, was sie genau vorhaben, schickt Martin – der geheime Anführer der Parteijugend – seine Freundin Anna zu einem der Faschisten, damit sie ihn aushorche. Als einige der Genossen ein Denkmal in der Stadt rot anstreichen, rotten sich die Faschisten zusammen, um den Linken eine Abreibung zu verpassen.
Von der Unfähigkeit der Kleinbürger, den braunen Horden Widerstand entgegen zu setzen, handelt dieser hellsichtige Wirtshausschwank, mit dem sich Horváth 1931 endgültig als bissig-komödiantischer Autor von Zeitstücken durchsetzte. Sein kritisches Volkstheater spiegelt die gesellschaftlichen Entwicklungen und warnt vor dem aufkommenden Faschismus – ohne auf Gefühl und Humor zu verzichten. Damals wie heute − als Kommentar zur Bundestagswahl 2017.