„Regierte Recht, so läget Ihr vor mir / Im Staube jetzt, denn ich bin Euer König.“”
Der Konflikt der beiden Herrscherinnen Maria Stuart und ihrer Gegenspielerin Elisabeth I. beflügelt seit Jahrhunderten die Fantasie der Dichter und Geschichtsschreiber. Unzählige Stücke, Romane und Opern beschreiben das Schicksal der schottischen Königin, die nach jahrelanger Haft durch Elisabeths Befehl hingerichtet wurde. Friedrich Schillers Bearbeitung des Stoffes gehört zu den wohl bekanntesten und thematisiert mit einer Zerrissenheit zwischen Emotionen und Staatsräson, Macht und Stolz, Zwang und freiem Willen ein zeitlos spannendes Thema. Die beiden Königinnen verkörpern verschiedene politische, gesellschaftliche, religiöse und sinnliche Ordnungen, allerdings vereint sie auch die Einsamkeit weiblicher Monarchen auf dem Thron Großbritanniens des 16. Jahrhunderts.
Ausgehend von dem historischen Fall und in Analyse der Schiller’schen Vorlage hat das Team um Marie Bues im MARIA STUART-Stoff das Erzählen auf dem Theater selbst untersucht. Aus dem reichen Kosmos der elisabethanischen Zeit und der Welt Schillers wird die Weitergabe von Geschichte. Das entstandene Stück wird am Schleswig-Holsteinischen Landestheater bereits in der dritten Spielzeit zu erleben sein.