Vor dem genusssüchtigen, skrupellosen Herzog von Mantua ist keine Frau sicher, legendär sind seine rauschenden Feste und zügellosen Ausschweifungen. Sein scharfzüngiger Narr Rigoletto weiß menschliche Schwächen zu seinem Vorteil zu nutzen. Eines kann er: kräftig austeilen. Den Höflingen ist der bucklige Spötter verhasst, sie wollen ihm endlich ihrerseits eins auswischen. Im Zuge ihrer Nachforschungen haben sie entdeckt, dass er mit einer jungen, attraktiven Frau – offenbar seiner Geliebten – zusammenlebt. Als „frische Ware“ führen sie diese dem Herzog vor und bringen den nichtsahnenden Rigoletto sogar dazu, mit verbundenen Augen zu assistieren. Die schöne Unbekannte ist jedoch die Tochter des verlachten Außenseiters … Er hatte gehofft, Gilda von der Außenwelt gänzlich abschirmen und sie vor allem vor dem Zugriff des Herzogs schützen zu können. Der aber hat bereits inkognito ihr Herz gewonnen. Der Hofnarr, rasend vor Wut, schwört Rache.
In einem zweiwöchigen Schaffensrausch goss Giuseppe Verdi 1851 das Sittenbild einer zwielichtigen Spaßgesellschaft, in der Frauen nicht mehr als Lustobjekte sind, in Musik. Francesco Maria Piaves Libretto liegt Victor Hugos skandalträchtiges, selbstverständlich zensiertes Schauspiel LE ROI S’AMUSE (DER KÖNIG AMÜSIERT SICH) zugrunde. RIGOLETTO ist die erste von Verdis Erfolgsopern-Trio – zu dem auch IL TROVATORE und LA TRAVIATA gehören – und manifestierte seinen Ruhm. Seit ihrer Uraufführung in Venedig gehört RIGOLETTO zu den meistgespielten Opern der Welt. Zupass kam Verdi auch hier sein untrügliches Gespür für menschliche Tragödien.