WER
Romeo und Julia, das wohl unglücklichste Liebespaar der Literaturgeschichte; ihre verfeindeten Familien sowie weitere Freunde, Helfer und Gegenspieler
WO
Verona und Mantua
URAUFFÜHRUNG
1597 in London
Seht zwei Familien hier von gleichem Stand –
Verona sei der Ort für unser Stück,
wo alter Hass setzt neue Wut in Brand,
wo Bürgerkrieg ist höchstes Bürgerglück.
Zwei Elternpaare, Feinde voller Wut,
stoßen die Tochter und den Sohn zur Welt,
doch Kinderliebe stirbt in Kinderblut,
das ihren Eltern ihren Krieg vergällt.
Wie solche Liebe kommt und solcher Hass
so lange dauert, bis die Liebe geht,
wenn ihre Kinder tot sind: Das ist das,
was ihr auf unsrer Bühne heute seht.
Wenn ihr zwei Stunden zuseht unserm Spiel,
kann sein: Dann wisst ihr mehr, kann sein: Nicht viel.
(Prolog in der Fassung von Thomas Brasch)
Romeo und Julia gelten als das berühmteste, aber auch unglücklichste Liebespaar der Weltliteratur. Der Hass zwischen ihren verfeindeten Familien schnürt der aufkeimenden Liebe die Luft zum Atmen ab und treibt die beiden zu verzweifelten Entscheidungen. Durch eine unheilvolle Verkettung unglücklicher Umstände finden schließlich beide den Tod. Die Tragik ihrer Geschichte berührt seit der Uraufführung 1597.
Shakespeares Tragödie entstand unter dem Eindruck der grassierenden Pest, die England in sieben Wellen heimsuchte. Wäre diese Pandemie nicht gewesen, hätten die jungen Liebenden wohl ein ganz anderes Ende gefunden …
Zum Glück hält der jahrhundertealte Text auch abgesehen von dieser pandemischen Parallelität noch viele Überraschungen für uns bereit.