SCHWANENSEE – die tragische Liebesgeschichte handelt in Peter Tschaikowskys Originalballett vom Schicksal der verwunschenen Schwanenprinzessin Odette und des Prinzen Siegfried. Die schöne, geheimnisvolle Odette vermag immer nur für wenige Stunden menschliche Gestalt anzunehmen. Auf ihr lastet ein Fluch des hinterhältigen Magiers Rotbart, von dem sie allein wahre Liebe erlösen kann. Von dunkler Macht verführt, versagt Siegfried – der als angehender Thronfolger unter Druck steht, eine Braut präsentieren zu müssen – im entscheidenden Moment und sitzt einer Täuschung auf: Am Ballabend schwört er Odettes fieser Gegenspielerin Odile seine Treue. Zu spät erkennt er den Betrug …
Peter Tschaikowskys Ballettmärchen avancierte seit seiner Uraufführung vor 142 Jahren zum Inbegriff des klassischen Tanzes, es gilt als das Ballett schlechthin. Daher kann man sich aus heutiger Sicht kaum vorstellen, dass ausgerechnet dieses Werk zu einer so großen Enttäuschung für Tschaikowsky wurde: Am Moskauer Bolschoi-Theater fiel SCHWANENSEE zunächst gnadenlos durch. Erst knapp zwanzig Jahre später sorgte Marius Petipa am St. Petersburger Mariinski-Theater für die „Auferstehung“. Tschaikowsky, der hier zum ersten Mal sinfonische Gestaltungsprinzipien auf seine Ballettmusik angewandt und sich damit über kompositorische Traditionen hinweggesetzt hatte, bekam von diesem Erfolg nichts mehr mit. Ballettdirektorin Katharina Torwesten wird in lyrischen wie tragischen, festlichen wie intimen Szenen ihre Interpretation des SCHWANENSEE-Mythos vorstellen. In einer zeitgenössischen Tanzsprache werden zeitlose Themen wie Liebe, Treue und Verrat verhandelt – ein Juwel der Ballettkultur als intensives, emotionales Tanztheater.