„Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.“: Es ist schon erstaunlich, was die Figuren in Johann Strauß’ Meisterwerk für unabänderlich halten und was sie deshalb lieber vergessen wollen. Manch einer fiel in unfassbaren Wohlstand, allein das Glücksgefühl wich der Langeweile. Manch anderer fiel eher neben den Wohlstand auf harten Boden und sehnt sich nun danach, jemand anderes zu sein. Und am Schluss weiß keiner mehr, wer wer ist und schon gar nicht, wer man selbst ist – oder sein möchte …
(Fast) pünktlich zum 150. Jubiläum der Uraufführung präsentieren wir eine überbordende Neuproduktion der FLEDERMAUS. Strauß’ genau beobachtetes und in grandiose Musik gesetztes Gesellschaftsporträt erscheint mit satirischem Witz und dramatischer Sprengkraft heute genauso tiefsinnig und abgründig wie zur Zeit seiner Entstehung, als das Wiener Bürgertum sich selbstverliebt taumelnd zwischen Börsencrash und Besinnungslosigkeit verlor.
Mit Unterstützung der Theaterbürgerstiftung.